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Digital Sobriety: ethische und praktische Fragen

27 Februar 2022

Digital Sobriety, was ist das?

Computer, Smartphones, Tablets, Computerausrüstung … digitale Technologie ist in unserem Leben täglich präsent und wird weiterhin zunehmen. Höchste Zeit, sich Fragen nach ihren ökologischen Auswirkungen auf die Umwelt zu stellen, und nach der Art und Weise, wie wir mit der digitalen Technologie umgehen.

Heute stösst das Internet so viel CO2 aus wie der Flugverkehr und verbraucht 16 % des weltweiten Stroms. Der jährliche ökologisch-digitale Fussabdruck eines Mitarbeiters entspricht fast 360 kg CO2 pro Jahr oder etwa 2400 mit dem Auto zurückgelegten Kilometern.1

Quellen digitaler Emissionen

Quelle: International Energy Agency

Angesichts dieser Fakten ist die Frage berechtigt, was das Internet und ganz allgemein die digitale Technologie für unsere Umwelt in den kommenden Jahren bedeutet. Es geht nicht darum, auf den Fortschritt zu verzichten, den uns die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien bringen. Vielmehr müssen wir deren energieintensiven und wenig optimierten Betrieb hinterfragen. Das Bewusstsein in der Bevölkerung beginnt zu erwachen. Derzeit entsteht ein neues Konzept, das zu neuen Konsummodellen führt: die Digital Sobriety (auf Deutsch etwa: Digitale Nüchternheit).

Was bedeutet Digital Sobriety?

Digital Sobriety bedeutet zu lernen, seinen ökologisch-digitalen Fussabdruck und damit die CO2-Emissionen im Alltag zu reduzieren.

Das beinhaltet eine Änderung unserer digitalen Konsumgewohnheiten, aber auch die Verwendung von Produkten, die weniger Energie verbrauchen.

Isabelle Autissier, Präsidentin des WWF Frankreich, sagt es so:

« Es ist dringend notwendig, ein alternatives Konzept in Gang zu setzen, das die Produktion von biologischen, fairen, lokalen, zugänglichen, ethischen, nützlichen und konstruktiven Bytes in ausreichender Menge, aber vor allem nicht mehr als nötig, von ihrer Entstehung an garantiert. Dieses Konzept existiert bereits, es ist die Digital Sobriety. »

Blue Economy und Green Economy

Bei der Digital Sobriety unterscheidet man zwei Ansätze: die Blue Economy und die Green Economy. Erstere zielt auf die Gegenwart ab, Letztere auf die Zukunft.

Blue Economy

Das vom belgischen Unternehmer Gunter Pauli erdachte Konzept der Blue Economy basiert auf dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft und führt die Überlegungen noch weiter.

Der «Steve Jobs der nachhaltigen Entwicklung», wie er auch genannt wird, vertritt die Idee, dass jeder produzierte Abfall dazu gebraucht wird, eine Energiequelle für einen anderen Vorgang zu werden. Sein Credo lautet: «Nichts geht verloren, alles wird verwertet.» Laut G. Pauli liegt der Schlüssel einfach darin, «den Wert des Abfalls zu entdecken».

Um auf den digitalen Konsum zurückkommen: Die Übernahme des Konzepts der Blue Economy bedeutet, dass wir unsere IT-Produkte über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg nutzen. Zum Kaufzeitpunkt ist es zu spät, auf ihre Produktion einzuwirken – wir halten die Produkte bereits in den Händen. Deshalb müssen wir versuchen, möglichst viel aus ihnen herauszuholen, indem wir ihre Lebensdauer verlängern und die recyclebaren Komponenten wiederverwerten.

Green Economy

Das Prinzip der Green Economy stellt nicht die Tatsache des Konsumierens in Frage, sondern besteht darin, verantwortungsvoller zu konsumieren. Hier versuchen wir, die Auswirkungen auf unsere Umwelt zu reduzieren, um unser «Naturkapital» im Gleichgewicht zu halten. Nicht mehr zu verbrauchen, als die Natur uns bietet, ist also die treibende Kraft hinter dem Konzept der Green Economy.

Um erneut auf den digitalen Konsum zurückkommen: Die Einhaltung des Konzepts der Green Economy bedeutet, dass wir Produkte gebrauchen, die umweltfreundlicher sind und weniger Energie verbrauchen.

 

Wie kann man ein Digital-Sobriety-Konzept in Unternehmen einführen?

1. Sensibilisierung der Mitarbeiter für eine achtsamere digitale Kultur

Jedes Change Management basiert zunächst auf einer Informations- und Aufklärungsphase der Beteiligten. In der Tat ist es wichtig, über das Thema zu kommunizieren, um das Bewusstsein der Menschen zu schärfen.

Ausserdem muss der Ansatz einer verantwortungsvolleren digitalen Welt mit den Werten des Unternehmens übereinstimmen; es geht darum, top-down mit gutem Beispiel voranzugehen für einen besseren Zusammenhalt. Verhaltensveränderungen gehen jeden und jede etwas an. Der daraus resultierende Erfolg beruht denn auch auf den individuellen und kollektiven Anstrengungen der Mitarbeitenden als Fachleute, aber auch als Individuen.

 

2. Hinwendung zu umweltverträglichen Produkten

Um effektiv zu sein, muss das Digital-Sobriety-Konzept auch Teil der IT-Einkaufspolitik des Unternehmens sein. Wie Muriel Barnaud, Direktorin für soziales Engagement bei der La Poste Group, betont: «Kaufkraft ist auch dazu da, die Welt zu verändern. Man muss wissen, wie man entsprechende Klauseln in Ausschreibungen einfügt.»

Die Frage nach dem Energieverbrauch vor dem Kauf von Geräten ist daher von grundlegender Bedeutung, und das Angebot an umweltverträglicheren Lösungen entwickelt sich zusehends auf dem Markt.

ROOMZ-Display verursacht 10’000 Mal weniger Strom

ROOMZ hat nicht auf die Digital Sobriety gewartet, um einen umweltfreundlicheren Ansatz zu verfolgen. Bei den Komponenten unserer Geräte sind ökologische Aspekte bereits berücksichtigt. Ein ROOMZ-Display für Besprechungsräume verbraucht im Durchschnitt 10’000 Mal weniger Strom als ein Tablet und hat aus mehreren Gründen geringere ökologische Auswirkungen:

  • Unsere Lösungen sind zu 100% drahtlos. Das bedeutet, dass keine zusätzlichen Geräte benötigt werden, wie z. B. die Verlegung von Kabeln oder die Installation eines PoE-Switches.
  • Eines unserer Leitmotive ist die Nachhaltigkeit unserer Produkte. Die Anzeige unserer Bildschirme ist in Schwarz-Weiss und ein ROOMZ-Tablet verbindet sich nur während durchschnittlich 2 Minuten pro Tag, den Rest der Zeit ist es im «Standby»-Modus. Die Komponenten unserer Bildschirme werden daher sehr wenig beansprucht, was eine lange Produktlebensdauer (weit über 10 Jahre möglich) garantiert.
  • Wir gewähren auf unsere Produkte eine Garantie von 2 Jahren (mit der Möglichkeit der Verlängerung auf 5 Jahre), aber allein die Lebensdauer unserer Batterien beträgt 4 Jahre für die Bildschirme und 5 Jahre für die Sensoren.

ROOMZ-Produkte: (Öko-)Logisch!

Wenn Sie sich für ROOMZ-Lösungen entscheiden, entscheiden Sie sich für Produkte, die wenig Energie verbrauchen und die so konzipiert sind, dass sie sich den strategischen und organisatorischen Entwicklungen in Ihrem Unternehmen anpassen. Das Jahr 2021 wird in diesem Sinne weitergehen, mit zunehmend umweltfreundlichen Projekten, die wir Ihnen bald vorstellen werden!

Indem man sich schon zu Beginn eines IT-Beschaffungsprojekts für eine Green-Lösung entscheidet, kann man also positiv Einfluss auf die Umwelt nehmen. Wie Anne-Cécile Orgerie, IT-Forscherin am IRSA, betont, gibt es an den bereits vorhandenen Geräten noch einiges zu tun:

« Wenn ein Router mit 60 % seiner Kapazität arbeitet, ist der Stromverbrauch schon maximal. Das Gleiche gilt für Rechenzentren, die nachts wenig genutzt werden. Auch bei wenig Aktivität verbrauchen sie eine Menge Energie. »

Wir können jedoch durch unsere Entscheidungen die Entwicklung in den kommenden Jahren beeinflussen.

 

3. Einfache Massnahmen am Arbeitsplatz zur Verringerung des ökologischen Fussabdrucks

Schon mit kleinen Veränderungen, die im Rahmen der CSR-Politik eines Unternehmens umgesetzt werden, lässt sich der ökologisch-digitale Fussabdruck der Mitarbeitenden erheblich reduzieren.

  • Beschränkung des Sendens von E-Mails
    Weltweit werden jede Stunde fast 12 Milliarden E-Mails verschickt, was der Stromproduktion von 18 Atomkraftwerken für eine Stunde entspricht.2
    Vom Versand bis zur Speicherung verbrauchen die täglich ausgetauschten E-Mails daher eine erhebliche Menge an Energie.
    Um deren ökologische Auswirkungen zu reduzieren, reicht es zum Beispiel aus, die Anzahl der Empfänger so weit wie möglich zu verringern. Ebenso sinnvoll ist es, in einer E-Mail Links anstatt Anhänge hinzuzufügen. So sind die Nachrichten weniger schwer und damit weniger umweltbelastend. Schliesslich können Sie durch regelmässiges Leeren Ihres Papierkorbs die Anzahl der auf den Servern gespeicherten Nachrichten verkleinern.
  • Reduzierung von Konten
    Je mehr Konten angelegt werden, desto mehr Daten werden auf ständig laufenden Anwendungen gespeichert. Meistens werden die Daten nur von einem Konto zum anderen repliziert und bringen daher keinen Mehrwert. Die Verringerung der Anzahl bestehender Konten ist daher eine gute Praxis, die wir sowohl in unserem privaten als auch in unserem beruflichen Leben anwenden sollten.
  • Sorgfältiger Umgang mit der Computerausrüstung
    Auch die Geräte, die wir täglich für die Arbeit oder zum Vergnügen nutzen, sind energiehungrig. So tun folgende Aktionen unserem Planeten gut: das Versetzen des Computers in den Standby-Modus nach einigen Minuten, das nächtliche Ausschalten, die Verwendung des «Öko»-Anzeigemodus, das regelmässige Leeren der Registerkarte «Downloads» und das Schliessen von Registerkarten oder Anwendungen, die unnötig geöffnet sind.
  • Überholung der Computerausrüstung
    Es ist bekannt, dass ein grosser Teil der digitalen Verschmutzung (ca. 57 %) bei der Produktion von Geräten entsteht. Bei der Erneuerung eines Computerparks ist es daher angebracht, sich an einen Händler zu wenden, der weiss, wie Ihre Geräte (oft noch in sehr gutem Zustand) aufzubereiten sind, um ihnen ein zweites Leben einzuhauchen.
  • Reduzieren Sie die Ausdrucke
    Drucken Sie nur bei Bedarf und am besten beidseitig, verwenden Sie Recyclingpapier mit einem Label (FCS oder Blauer Engel), entfernen Sie unnötige Elemente (z. B. Bilder) und kaufen Sie recycelte Tintenpatronen. Mit diesen wenigen, einfachen Massnahmen können Sie bis zu 90 % Wasser sparen.

Der Wandel zu einer ökologischen Wirtschaftsweise und der damit verbundene digitale Wandel stellen zwei grosse Herausforderungen für das 21. Jahrhundert dar. Das Verständnis dafür wächst und es entstehen immer mehr CSR-Chartas, wie z. B. die Planet Tech’Care, die bereits von mehr als 157 internationalen Unternehmen unterzeichnet wurde.

Quellen:
[1] Benchmark Numérique Responsable 2017 – Bericht – Le Club IT
[2] ADEME – Agende de la Transition Ecologique

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